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Tuesday, August 25, 2020

Pandemie: Kleine Kliniken profitieren besonders von Corona-Hilfen - Heidenheimer Zeitung

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Berlin / Hajo Zenker Beirat des Gesundheitsministeriums gegen Verlängerung des Krankenhaus-Schutzschirms. Nur zwei Prozent der Betten wurden von Covid-19-Patienten belegt.

. Die deutschen Krankenhäuser haben von der Corona-Krise finanziell profitiert – zumindest im Durchschnitt. Das geht aus dem Abschlussbericht eines von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eingesetzten Expertenbeirats hervor. Die Erlöszuwächse beliefen sich demnach über alle Häuser von Januar bis Mai im Vergleich zum Vorjahr auf durchschnittlich zwei Prozent. Das Plus war demnach bei kleineren Krankenhäusern am höchsten, sank aber mit zunehmender Krankenhausgröße. Universitätskliniken verloren sechs Prozent ihrer Umsätze. Psychiatrische Einrichtungen dagegen konnten Erlöszuwächse von mehr als acht Prozent verzeichnen.

Hintergrund ist, dass die Kliniken seit März vom Bund Ausgleichszahlungen dafür bekommen, dass sie planbare Operationen verschieben, um Betten für Corona-Patienten freizuhalten – zuletzt je nach Klinik zwischen 360 bis 760 Euro pro Tag und Bett. Zudem werden 50 000 Euro für jedes zusätzliche Intensivbett mit Beatmungsgerät erstattet.

Der Beirat sieht angesichts der positiven Erfahrungen – nicht einmal zwei Prozent aller Betten und vier Prozent der Intensivplätze wurden von Corona-Patienten belegt – keinen Grund mehr für „eine flächendeckende Freihaltung von Bettenkapazitäten“, wie auch nicht für den Aufbau von Kapazitäten für die intensivmedizinische Behandlung. Die Rahmenbedingungen hätten sich verbessert. Entsprechend brauche es den Klinik-Schutzschirm, also die Finanzhilfen, nicht mehr. Sie könnten am 30. September auslaufen.

Interessant ist, dass 20 Prozent weniger Einweisungen in Kliniken und elf Prozent weniger Notfälle verzeichnet wurden. Gleichzeitig habe es bei den Krankheiten jenseits von Corona aber keine erhöhte Sterblichkeit gegeben – ein Hinweis auf zu viel Behandlung in normalen Zeiten.

Für Gerald Gaß, Präsident der Krankenhausgesellschaft, zeigt der Bericht, dass es gelungen sei, „angemessene Finanzierungsregeln im Ausnahmejahr 2020 zu finden“.  Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen, hält für belegt, dass die Kliniken durch die „Corona-Sonderzahlungen finanziell sehr gut abgesichert wurden“. Sie forderte aber Transparenz darüber, was mit den Geldern tatsächlich passiert sei, etwa bei den Intensivbetten.

Dort hatte es erhebliche Unstimmigkeiten darüber gegeben, wie viele Plätze tatsächlich geschaffen wurden. Es wurden mehr Fördergelder ausgezahlt, als Plätze im offiziellen Intensivbettregister auftauchten. Im Beiratsbericht ist davon die Rede, „dass es einer unmissverständlichen Definition“ eines Intensivbetts bedürfe, „um die tatsächlich vorhandenen Kapazitäten korrekt bemessen zu können“. Hajo Zenker




August 26, 2020 at 08:00AM
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